Es besteht die Möglichkeit, Dolmetscher*innen mittels technischer Ausstattung (wie Computer und Webcam) am Einsatzort zuzuschalten. Diese Form des Online-Dolmetschens kann hilfreich sein, wenn vor Ort kein*e Dolmetscher*in gefunden wurde oder der Fahraufwand zu hoch ist. Eine barrierefreie Informatonsübermittlung kann dadurch gewährleistet werden, wobei eine Gesprächssteuerung durch den/die Dolmtescher*in bei Anwesenheit mehrerer Gesprächsteilnehmer*innen nur noch bedingt möglich ist.

Das Telefondolmetschen ermöglicht hörbinderten Menschen einen barrierefreien Zugang zur Telekommunikation.
Dazu wird meist nur ein PC mit Webcam oder ein Videotelefon sowie eine ausreichend schnelle Internetverbindung benötigt. Hierüber kann der Gehörlose eine*n Gebärdensprachdolmetscher*in anrufen, und ihm die wichtigsten Informationen wie Telefonnummer und Name des hörenden Ansprechpartners übermitteln. Dolmetscher*innen rufen dann per Telefon die hörende Person an und dolmetscht das Gespräch zwischen den Gesprächspartnern simultan. Dieser Vorgang funktioniert ebenso in die umgekehrte Richtung, wenn eine hörende Person mit einer gehörlosen Person telefonieren möchte.
 
Im beruflichen Kontext werden dadurch neue Tätigkeits- und Berufsfelder für gehörlose Menschen zugänglich und es entsteht ein gleichberechtigtes Verhältnis zu hörenden Arbeitskolleg*innen.
 
Im privaten Kontext entfällt die zeitversetzte Kommunikation über Fax oder E-Mail. Es ist möglich, auch kurzfristige Sachverhalte zu klären und in dringenden Fällen gleich eine entsprechende Antwort zu erhalten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um eine Terminvereinbarung beim Arzt, ein Gespräch mit Familienangehörigen oder das Bestellen eines Mittagessens geht.
 
Von Telefondolmetschen spricht man ebenfalls, wenn sich die gehörlose Person und die Dolmetscher*innen im gleichen Raum befinden und ein Telefonat mit einer hörenden Person über den Gebärdensprachdolmetscher geführt wird.